Dorothea «Annedore» Röcker

Portrait von Dorothea Röcker in der alten Seegrasspinnerei
Dorothea Röcker, 73 Jahre, 4 erwachsene Kinder,, 5 Enkel, 1 Urenkel, Erzieherin,

Annedore ist Erzieherin und lebt schon sehr lang mit einer chronischen Erkrankung. Sie ist deshalb schwerbehindert. In ihrem privaten Umfeld steht sie in engem Kontakt zu anderen Betroffenen. Sie kennt viele Alltagsbarrieren und weiß, dass sie mit zunehmendem Alter immer höher werden. Besonders wichtig ist für sie, dass durch geeignete Maßnahmen die Planung und der Bau von neuen Barrieren in der Stadt verhindert wird.

  • Wohnt seit 45 Jahren in Nürtingen
  • War maßgeblich am Erfolg der »Bürgerinitiative Nürtingen am Neckar« beteiligt
  • Kennt aus eigener Erfahrung die Wege und die Barrieren im Stadtgebiet.
  • Setzt sich für den ungehinderten und barrierefreien Zugang zum ÖPNV für Menschen mit und ohne Behinderung ein.
  • Setzt sich für die gleichberechtigte Teilhabe an den Aktivitäten in der Stadt für alle Menschen ein.

Miteinander ins Gespräch kommen

Zuhören und Gespräche mit Mitmenschen sind mir wichtig. Erst wenn die Bürger wissen, was geplant wird und die Verwaltung und die Gemeinderäte wissen, was die Bürger brauchen, kann es gute Entscheidungen geben. Es geht dann nicht nur um "Ja oder Nein" sondern um die "beste Lösung". Mein Motto für den Gemeinderat: »Überzeugen steht vor Überstimmen«.

Kein Ausverkauf an Investoren

Die Stadt gehört allen Bürgern. Ein sorgsamer Umgang mit endlichen Ressourcen wie Grundstücke, naturbelassene Flächen, historische Bausubstanz und Infrastruktur ist deshalb besonders wichtig. Ein Verkauf an Investoren kann die Entwicklung der Stadt behindern und «Beton schafft Tatsachen». Hier müssen die Bürger mitentscheiden.

Die Nürtinger lieben ihre Stadt

Ein teures wissenschaftliches Gutachten hat vor einigen Jahren ergeben, dass die Nürtinger ihre Stadt nicht lieben. Das stimmt zum Glück immer noch nicht. Bürger der Stadt haben einen Beteiligungskompass erarbeitet, sie besuchen Veranstaltungen und heften Kärtchen an vorbereitete Pinnwände, sie engagieren sich im sozialen Bereich, sie bereichern das Kulturleben, sie beteiligen sich am Stadtlauf oder sie helfen dabei, Stadt und Neckarufer sauber zu halten. Sie tun das alles, weil ihnen die Stadt nicht gleichgültig ist. Und wenn sie merken, dass etwas schiefläuft und Probleme entstehen, wenden sie sich mit ihren Fragen an die Stadtverwaltung oder an Gemeinderäte und gründen bei Bedarf eine Bürgerinitiative. Erst wenn solche Fragen unbeantwortet bleiben, die Kärtchen von der Pinnwand im Nirwana verschwinden und die Akteure als Verhinderer bezeichnet werden, machen sich Enttäuschung und Resignation breit und man hört den Satz: "Die machen doch sowieso nur, was sie wollen". Soweit darf es nicht kommen. Ich will mich dafür einsetzen:

  • dass die Bürger eingebunden werden, bevor entschieden wird;
  • dass die Belange der Menschen mit Behinderung bei der Planung von Bauvorhaben schon vor einem ersten Gemeinderatsbeschluss erhoben werden;
  • dass diese Belange dokumentiert werden und dass nach pflichtgemäßem Ermessen darüber abgestimmt wird. Dass notwendige Maßnahmen so nachvollziehbar sind, dass sie akzeptiert werden können;
  • dass Beschlussanträge eindeutig und verständlich formuliert werden.

Und das soll auch so bleiben

Für die Gemeinderäte und Unterstützer der NT14 sind Transparenz und Gesprächsbereitschaft selbstverständlich. Sie sehen genau hin, wenn bei komplexen Planungen wichtige Aspekte unter den Tisch fallen, um Mehrheiten zu erreichen. Solche faulen Kompromisse haben im Bausektor sehr langfristige Folgen und müssen gegebenenfalls für viel Geld nachgebessert werden. Beton schafft nun einmal Tatsachen. Diese achtsame und sachliche Herangehensweise bietet für mich den passenden Rahmen, um gegen Politikverdrossenheit und Resignation zu kämpfen.